Der Dichter, das Wort und das Blatt
- Feder

- 30. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Das Wort, das einst den Mund verließ, fiel müde auf ein Blatt. Das Blatt war weiß, das Wort türkis, der Glanz der beiden matt.
Das Blatt, das auf das Wort verwies, schien irgendwie verstört. Wohl, weil das Wort das Blatt verließ, das Blatt noch auf das Wort verwies,
das Wort nun weiß war, statt türkis. Das Blatt fand's unerhört und pries den Glanz, der da verschwunden. Er nahm den Weg wohl, wie das Wort: geboren, müde, matt, ging fort. Hat jemand ihn entbunden?
Man fand das Blatt, gab ihm das Wort.
Dann bat man beide: Geht nicht fort!
Seht euch zusammen: weiß, türkis!
Schätzt diesen Glanz, denn überdies
taugt sicherlich nur jenes Blatt, dem wichtig, dass es Worte hat.




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